Wissen
Wie können Mikroverunreinigungen beseitigt werden?
Verschiedene technische Verfahren möglich
Die gute Nachricht: Mikroverunreinigungen lassen sich aus dem Abwasser beseitigen. Und zwar nicht nur im Labor, sondern effizient, in grossem, technisch erprobtem Massstab. Dazu stehen verschiedene technische Verfahren zur Verfügung. Zwei davon haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend durchgesetzt: Die Ozonung und die Behandlung des Abwassers mit Aktivkohle. Es besteht auch die Möglichkeit, diese beiden Verfahren zu kombinieren.
Ozon spaltet die Mikroverunreinigungen auf
Bei der Ozonung werden die Mikroverunreinigungen direkt im Abwasser beseitigt oder in weniger komplexe Moleküle aufgespalten und damit zu einem grossen Teil unschädlich gemacht.
Aktivkohle «fischt» Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser
Beim Aktivkohleverfahren werden die Mikroverunreinigungen nicht aufgespalten – sie verbinden sich mit der Aktivkohle und können mit dieser aus dem Abwasser entfernt werden. Aktivkohle ist eine poröse Form der Kohle, die als Pulver oder Granulat eingesetzt wird. Die Mikroverunreinigungen lagern sich an ihrer Oberfläche an. Da diese aufgrund ihrer Mikrostruktur – ein feines Netz von Kanälen – sehr gross ist, kann die Kohle auch eine grosse Menge an Stoffen an sich binden: die Aktivkohle wird «beladen» und von Zeit zu Zeit ersetzt oder – wie in der ARA Thurau – gereinigt und wiederverwendet.
Welches Verfahren zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen wird in der ARA Thurau eingesetzt?
In der ARA Thurau wird eine Kombination beider Verfahren zum Einsatz kommen: eine Ozonung plus Filtration mit granulierter Aktivkohle. Zwar würden mit der Ozonung oder dem Aktivkohleverfahren allein die gesetzlich geforderten Grenzwerte erreicht. Mit der Kombination der Verfahren wird die Reinigungsleistung aber nochmals erhöht. Damit trägt das gewählte Verfahren dem Kerngedanken der ARA Thurau – der maximalen Entlastung der Thur und der umliegenden Grundwasserfassungen von Mikroverunreinigungen – am besten Rechnung.
Information zum Thema "Mikroverunreinigungen beseitigen" des Amtes für Umwelt und Energie vom März 2016 (heute zuständig ist das Amt für Wasser und Energie).