Wissen
So funktioniert unsere Abwasserreinigung
Das Schweizer Abwassersystem – eine Erfolgsgeschichte
1965 waren erst 14% der Schweizer Bevölkerung an eine zentrale Abwasserreinigungsanlage (ARA) angeschlossen, die Gewässer entsprechend mit Abwasser verschmutzt. Was in den Jahrzehnten danach folgte, war eine eindrückliche Erfolgsgeschichte: der Aufbau eines schweizweiten Netzes aus Kanalisationen, Abwasserreinigungsanlagen und weiteren Bauwerken der Abwasserentsorgung. Heute ist dank 130‘000 km Kanalisation und über 700 ARA praktisch die gesamte Bevölkerung an eine Kläranlage angeschlossen. Für den Ausbau der gesamten Infrastruktur wurden gegen 50 Milliarden CHF ausgegeben.
Abwasserreinigung kurz erklärt
Alle ARA und ihre Zulaufsysteme funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: Das Abwasser gelangt von unseren sanitären Anlagen – zusammen mit dem Abwasser von Strassen, Plätzen und Dächern – durch die Kanalisation in die ARA. Regenrückhaltebecken sorgen dafür, dass bei starken Niederschlägen nicht mehr Wasser zur Anlage gelangt, als diese verarbeiten kann. Sobald deren Kapazitäten es zulassen, werden die Becken wieder entleert und das zurückgehaltene Abwasser in die ARA transportiert. Dort werden die Abwässer zuerst mechanisch, dann biologisch und chemisch gereinigt und am Schluss ins nächstgelegene Fliessgewässer geleitet.